Pingbacks (und Trackbacks) werden zwar immer noch von allen WordPress Blogs unterstützt aber mal ehrlich… wen interessieren sie denn noch wirklich? Das hängt hauptsächlich mit der etwas veralteten Spezifikation zusammen, in der folgendes vorgeschlagen wird:

Bob’s blog also retrieves other data required from the content of Alice’s new post, such as the page title, an extract of the page content surrounding the link to Bob’s post, any attributes indicating which language the page is in, and so forth.

Das führt bei WordPress zu Einträgen die ungefähr so aussehen:

[…] und Wertvorstellungen entspricht und nicht von der Mehrheit meiner Freunde abhängig sein.» Dezentrale Walled Gardens Hier erscheinen von Montag bis Freitag ausgewählte Links zu lesenswerten Texten und aktuellen […]

Der automatische generierte Ausschnitt lässt nicht wirklich erahnen was Markus Spath wirklich geschrieben hat und deshalb verüble ich es niemandem, wenn er die Pingbacks/Trackbacks auf seiner Seite auf eine simple Liste von Links beschränkt hat. Als die Spezifikation 2002 geschrieben wurde, war das mit dem „Ausschnitt um den Link“ sicherlich eine gute Lösung. Es gab keine andere Möglichkeit automatisch zu erkennen welcher Text genau zu dem Link gehört oder wann ein neuer Artikel, die Navigation oder sogar Werbung beginnt. Mittlerweile lassen sich Inhalte dank Websemantiken wie Microformats, RDFa oder Microdata sehr gut erkennen. Aber auch mit purem HTML5 Markup lässt sich problemlos ein <article /> und dessen Überschrift erkennen.

Pingbacks sind aktuell die einfachste und wahrscheinlich sogar die einzige Möglichkeit, Kommentare dezentral und vor allem Plattform unabhängig zu „verschicken“, deshalb verstehe ich nicht wieso es so lange gedauert hat, bis jemand (im Rahmen eines IndieWebCamps) auf die Idee kam sie den aktuellen Bedürfnissen und Möglichkeiten anzupassen anstatt sich weiter den Kopf über komplizierte dezentrale Protokolle zu zermartern. Wer sich das Salmon Protocol schon einmal angeschaut hat, weiß was ich meine…

Pingbacks haben diverse Vorzüge:

  • Sie sind leicht zu implementieren (einfacher XML-RPC Request an jedem, im Text erwähnte URL)
  • Sie bieten einen simplen Schutz (wenn auch keinen 100%igen) gegen Spam, da der Pingende zumindest für eine gewisse Zeit auf die ge-pingte Seite verlinken muss
  • DRY… Die Webseite dient als API und man muss seine Texte nicht zusätzlich in diversen XML oder JSON Formaten anbieten

Auf der IndieWebCamp Seite gibt es eine Reihe an interessanten Diskussionen wie sich mit Hilfe von Microformats und ein paar rel-Attributen auch „Likes“ oder „RSVPs“ über Pingbacks realisieren ließen.

Ein Like könnte beispielsweise folgendermaßen aussehen:

<div class="h-entry"><span class="p-autor h-card">Matthias Pfefferle</span> likes <a rel="object-of-like" href="http://hackr.de">hackr.de</a></div>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Sandeep Shetty hat das auf sandeep.io sehr schön erklärt und implementiert!

Ben Werdmuller hat außerdem nochmal alles (Comments/Likes/RSVPs) als Video zusammengefasst:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Im nächsten Blogpost geht es dann um Webmentions, einer etwas moderneren Variante von Pingbacks.

Eigentlich schätze ich es sehr, dass man das Target-Attribut (<a target="_blank" />) ab XHTML 1.1 entfernt hat und der Nutzer frei entscheiden kann, wie/wo er einen Link öffnen möchte…

Das gleiche gilt natürlich auch für Kommentare… Prinzipiell sollte jeder frei entscheiden dürfen, wo er meine Artikel kommentiert, wenn ich schon Dienste wie FriendFeed oder Lifestream.fm nutze…

Irgendwie habe ich aber gar keine Lust, täglich alle Dienste abzugrasen um eventuelle Kommentare zu kommentieren (zur Zeit sind es nicht wirklich viele aber es geht ums Prinzip 🙂 ) vor allem wenn das Problem so einfach zu lösen wäre wie hier: Trackbacks!

Einfach bei jedem Kommentar einen kleinen Trackback an den Ursprungsartikel das war's… Danke 😉