Ich durfte mal wieder einen etwas längeren Artikel für das aktuelle SCREENGUIDE Magazin (Ausgabe 34) schreiben. Thema des Artikels sind Websemantics:

Websemantics sind fast 17 Jahre alt, und es hat eine ganze Weile gedauert, bis sie sich wirklich etabliert haben. Aktuell gibt es eine Reihe von Formaten, etwa OpenGraph, Twitter Cards, Schema.org, Microformats, RDFa und Microdata. Wir sagen Ihnen, auf welche Formate Sie sich konzentrieren sollten.

Websemantiken, genauer gesagt Microformats, haben vor einer halben Ewigkeit mein Interesse für offene Standards geweckt und deshalb hab ich mich sehr gefreut, mich wieder etwas ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen. Außerdem habe ich vor fast genau 8 Jahren meinen ersten Artikel über ein ganz ähnliches Thema geschrieben 🙂

Microformats erfreuen sich mittlerweile einer großen Verbreitung, alleine die Yahoo! Suche hat mehr als 4 Milliarden der verschiedensten Formate indiziert und die Zahl wächst stetig. Trotz dieser scheinbar großen Verbreitung und der Unterstützung verschiedenster Browser erreicht das Thema „Semantic HTML“ noch immer nicht die breite Masse. Dieser Artikel beschreibt die Probleme bisheriger Browserunterstützungen und vorhandene Alternativen.

Neben dem Websemantics Artikel, gibt es auch wieder eine Kolumne, diesmal über Micro.blog:

Facebook ist jetzt knapp 13 Jahre alt, und so mancher hat mittlerweile sein halbes Leben auf der Plattform dokumentiert. Je länger Facebook besteht, umso mehr binden wir uns an den Dienst. Deshalb gibt es immer wieder Ideen und Plattformen, um sich unabhängiger zu machen – wie etwa das neue Micro.blog, das gerade via Crowdfunding finanziert wurde.

Falls ich noch einmal zwei Artikel für eine Ausgabe schreiben sollte, sollte ich mir die Einleitungen der beiden Texte etwas genauer ansehen 😉

HTML5 Semantics Badge

Beim „basteln“ an SemPress, meinem ersten WordPress Theme, habe ich das erste Mal praktische Erfahrungen mit Schema.org gesammelt und mir sind vor allem zwei Dinge klar geworden: 1. Warum Schema.org nach einer Art „Vererbungs“-Prinzip aufgebaut ist und 2. Wie Google mit Schema.org umgeht.

The http://schema.org/Thing

Das „einfachste“ Schema ist ein „Thing“ und hat folgende Attribute:

descriptionTEXTA short description of the item.
imageURLURL of an image of the item.
nameTEXTThe name of the item.
urlURLURL of the item.

Da alle anderen Objekte auf dem „Thing“ aufbauen, kann man davon ausgehen dass man mind. auf diese vier Eigenschaften zugreifen kann und genau das ist der ganze Sinn hinter dieser Struktur.

Vor allem Google setzt massiv auf Schema.org, sei es beim Einsatz in der Suche (über die sogenannten Rich-Snippets)…

rich snippets example

…oder beim Anreichern der, über Google+ oder den +1 Button geteilten Links.

Google+ Example

Um das Parsen der Webseiten (zumindest für diese eher einfachen Ausgaben) auf ein Minimum zu reduzieren, ist die Grundstruktur immer gleich und alles darüber hinaus ist reine Kür. Wahrscheinlich werden aber 90% aller Anwendungen mit Titel (name), Beschreibung, Bild und URL auskommen.

Googles Umgang mit Schema.org

Wer seine Seite mit Schema.org auszeichnen möchte, sollte vor allem eines Beachten: Google+ (wahrscheinlich aber auch alle anderen Google Produkte) interpretiert immer das erste im Quellcode verwendete Schema!

Bei meiner ersten Implementierung von Schema.org habe ich mich etwas zu sehr an RSS bzw. Atom orientiert und folgenden Aufbau gewählt: Ein umschließendes Objekt um den Blog zu beschreiben und ein oder mehrere referenzierte Artikel.

<body itemscope itemtype="http://schema.org/Blog">
...
  <header id="branding" role="banner">
    <hgroup>
      <h1 id="site-title" itemprop="name"><?php bloginfo( 'name' ); ?></h1>
      <h2 id="site-description" itemprop="description"><?php bloginfo( 'description' ); ?></h2>
    </hgroup>
  </header>
...
  <article itemprop="blogPost" itemscope itemtype="http://schema.org/BlogPosting">
  ...
  </article>
  <article itemprop="blogPost" itemscope itemtype="http://schema.org/BlogPosting">
  ...
  </article>
...
</body>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Egal ob es jetzt um mehrere Artikel (Startseite) oder nur einen Artikel (Post oder Page) gehandelt hat.

Das hat bei Google+ dazu geführt, dass die notizBlog-Links immer mit dem Titel, der Beschreibung und dem Bild des Blogs und nicht mit denen des Artikels verknüpft wurden. Es ist also gerade für Blogs wichtig, dass das Blog-Schema nur auf den Übersichtsseiten benutzt wird und die Einzelansichten lediglich mit „http://schema.org/BlogPosting“ bzw. „http://schema.org/WebPage“ ausgezeichnet werden.

Eigentlich wollte ich ja nur einen Toolbox Fork erstellen und das Theme um Microdata/Schema.org erweitern und dann hat es doch so viel Spaß gemacht, dass ein eigenes Theme daraus wurde… Ich präsentiere euch SemPress, das hoch semantische HTML5 Theme mit ner Prise Responsiveness und SEO 🙂

Das Theme verschönert übrigens das notizBlog und ist aus folgenden Gründen großartig:

POSH – Plain Old Semantic HTML5

HTML5 Logo

SemPress basiert, wie schon erwähnt, auf Toolbox und die HTML5 Struktur wurde auch weitestgehend beibehalten. Ich habe lediglich einige Tags in (meiner Meinung nach) semantisch passendere getauscht. Im Detail:

  • Semantische Tags – Ich habe einfach mal geschaut welche Tags Toolbox noch nicht unterstützt und sie dann, hoffentlich richtig eingebaut :).
  • HTML5 Input-Types – SemPress unterstützt einige der neuen Input-Types wie z.B. „search“, „email“ und „url“. Mehr dazu in einem älteren Artikel.

Websemantics

Eigentlich hab ich das ganze Projekt (wie schon erwähnt) ja nur gestartet, damit ich mal wieder was produktives mit Microformats machen und Schema.org lernen kann. Hier also der Semantic Overload:

  • Microformats – Toolbox selbst unterstütz Microformats ja schon von Haus aus und ich musste nur kleine hAtom fixes und die richtigen Profile Header setzen.
  • Microformats v2 – Ich bin zwar kein großer Fan von Microformats 2, aber ich wollte testen wie leicht sich das Theme um neues HTML-Classes erweitern lässt und wie viel Arbeit es bedeutet. SemPress unterstützt hCard 2 und hAtom 2.
  • Microdata/Schema.org – Ähnlich wie bei Microformats v2 wollte ich testen wie schwer es ist, Schema.org einzubauen. Das Theme unterstützt http://schema.org/Blog, http://schema.org/BlogPosting and http://schema.org/Person.

Was ich noch gerne einbauen will ist hMedia für alle möglichen Medieninhalte wie z.B. auch WordPress „Images“ und „Galleries“ und natürlich auch das Schema.org Pendant.

WordPress Features

Neben dem ganzen semantik Gedöns, hab ich natürlich auch ne Menge WordPress-Features eingebaut.

  • Post Thumbnails – SemPress unterstützt diverse Post-Thumbnail Größen (maximal 600px) und versucht sie bestmöglich darzustellen. Alle Bilder kleiner als 480px werden z.B. mit float right in den Text integriert.
  • Post Types – Im Gegensatz zu Toolbox unterstützt SemPress folgende Post-Types: „aside, status, gallery, video, audio, link, image“ und fast alle haben auch ein individuelles Layout spendiert bekommen.
  • …außerdem: Localization, Sidebar-Widgets und die WordPress‘ Navigation Menu.

Mal schauen ob ich noch ein Custom-Header-Image mit rein nehmen werde…

CSS und Design

Zuerst sollte SemPress gar kein Design bekommen, aber man muss ja auch bei CSS und Fonts auf dem Laufenden bleiben! Ich mach das ja schließlich nicht zum Spaß sondern zur Fortbildung :). Da ich aber kein wirklich großer Designer bin, hab ich mir ne Menge Ideen und CSS bei folgenden großartigen Projekten ausgeliehen:

  • Das Basis-CSS hab‘ ich von Toolbox übernommen.
  • Die Tabellen, Buttons, Input-Felder, Code-Boxen habe ich mir bei Twitters Bootstrap gemopst.
  • Die Icons, die vor einigen Artikeln erscheinen (z.B. die vom Typ Video oder Audio) sind von von Font Awesome.
  • Danke auch an HTML5 Boilerplate für einige Ideen!

Ein paar weitere Kleinigkeiten (auf die ich auch bissle Stolz bin):

  • Man kann den bei dem <code />-Tag die Programmiersprache mir data-programming-language="PHP" setzen und es wird wie folgend angezeigt: <?php echo "Hallo Welt"; ?>
  • Das Theme kommt komplett ohne Bilder aus.

Responsive Design

Das Theme sollte eigentlich und hoffentlich auf jedem Gerät gut aussehen und unterstützt drei++ Breiten:

  • Volle Breite + Sidebar rechts
  • Volle Breite + Zweispaltige Sidebar am Ende der Seite
  • Variable Breite (die, für das Gerät beste Breite mit einem) + Einspaltige Sidebar am Ende der Seite.

Außerdem passt sich das Menü automatisch an die Größen an und das ganz ohne JavaScript! …beim Drop-Down Menü gibt es zwar noch keine Möglichkeit das Menü wieder zu schließen, aber wer will das schon 😉

Was jetzt noch?

Da mir das themen ne Menge Spaß gemacht hat werde ich wohl auch weiterhin fleißig an SemPress weiter basteln und es noch semantischer und WordPressiger machen. Falls ihr irgendwelche Fehler findet oder Dinge besser könnt wie ich… bitte helft mir und forkt SemPress!

mf-white

microformats.org wird 7… Alles Gute!

Zur Feier des Tages hat sich Frances Berriman die Mühe gemacht, die letzten 7 Jahre zusammen zu fassen und einen Ausblick auf die kommenden Änderungen zu geben.

Da ich, seit ich bloggen kann, schon über Microformats berichte, will ich den Rückblick nicht weiter kommentieren und nur auf die kommende Weiterentwicklung ein wenig eingehen.

Microformats und HTML5

Seit dem ich das letzte mal über diese Kombination geschrieben habe, hat sich leider nicht viel geändert… Die Microformats Community weigert sich weiterhin auf Microdata oder RDFa „upzugraden“ und hält krampfhaft an den semantischen classes fest. Nichtsdestotrotz macht HTML5 mit <time /> und <data /> dem leidigen Thema abbr-design-pattern bzw. value-class-pattern ein Ende. Statt Meta-Informationen umständlich in HTML-Attributen zu verwurschteln, können Termine und GEO Daten bald sauber dargestellt werden:

<time class="dtstart" datetime="2006-09-23">a Saturday</time>
...
<data class="geo" value="37.386013;-122.082932" >Mountain View</data>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Immerhin! Mehr dazu im microformats-wiki.

Namespaces

Die wohl größten Veränderungen sind aber die geplanten Pseudo-Namespaces welche hauptsächlich das Parsen von Microformats vereinfachen sollen. Microformats waren bisher sehr fehleranfällig, da sie sich die class-Attribute mit CSS und JavaScript zu teilen hatten. Es besteht immer die Gefahr dass rein für CSS genutzte Attribute fälschlicherweise für Microformats genutzt wurden oder dass die semantischen Class-Names einem Re-Design zum Opfer fielen. Die Prefixes ‚h-‚, ‚p-‚, ‚u-‚, ‚dt-‚ und ‚e-‚ sollen das Zukünftig verhindern und ein generisches parsen ermöglichen.

'h-' kennzeichnet einen Microformats-Container

Bisher ist die Microformats Community etwas inkonsequent mit der Benennung ihrer Formate… Mal mit beginnendem „v“, mal mit „h“ und in seltenen Fällen auch ohne oder mit anderem Buchstaben:

  • hCard: class="vcard"
  • hAtom: class="hfeed"
  • adr: class="adr"
  • xFolk: class="xfolkentry"
  • XOXO: class="xoxo"

Mit den Prefixes soll das jetzt alles vereinheitlicht werden:

  • hCard: class="h-card"
  • hAtom: class="h-feed"
  • adr: class="h-adr"

'p-' zeichnet Properties aus

Die mit ‚p-‚ gekennzeichnet Properties sollten, wenn nicht expliziert definiert, als Plain-Text interpretiert werden (kein HTML). Ein klassisches Property ist beispielsweise der Name einer Person:

<div class="h-card">
 <span class="p-fn">Tantek Çelik</span>
</div>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

'e-' zeichnet Rich Text aus

Das ‚e-‚ Prefix könnte als Abkürzung für „element tree“, „embedded markup“, oder „encapsulated markup“ stehen und kann im Gegansatz zu den Properties auch HTML-Code beinhalten. In hAtom könnte der entry-content zu e-entry-content und bei der hReview die description zur e-description werden.

'dt-' für DateTime und 'u-' für URL

Aus dtstart wird dt-start und alle URL-Felder bekommen ein vorgestelltes ‚u-‚:

<a class="u-url" href="...">...</a>

<img class="u-photo" src="..." />Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Die URL kann in bestimmten Situtionen auch weg fallen, dazu aber im nächsten Beispiel mehr…

Simpel und unabhängig vom Format

Zukünftig soll es auch nicht mehr so umständlich sein Informationen semantisch auszuzeichnen. Will man derzeit einen simplen Link mit einer hCard versehen, muss man ihn wie folgt aufblähen:

<div class="vcard">
 <a class="url fn" href="http://tantek.com/">Tantek Çelik</a>
</div>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Nach der Überarbeitung soll folgendes reichen:

<a class="h-card" href="http://tantek.com/">Tantek Çelik</a>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

Dabei gilt die Regel: Wenn es sich bei (z.B.) einer vCard um einen Link oder ein Bild handelt, kann man auf ‚u-*‚ und ‚p-name‚ verzichten… so ungefär zumindest 😉

Mehr dazu im Microformats-Wiki: implied properties

Außerdem kommt mit v2 eine Anleitung wie Microformats auf andere Formate wie JSON gemappt werden sollen. Aus…

<a class="h-card" href="http://benward.me">Ben Ward</a>Code-Sprache: HTML, XML (xml)

wird…

[{
  "type": ["h-card"],
  "properties": {
    "name": ["Frances Berriman"] 
  }
}]Code-Sprache: JSON / JSON mit Kommentaren (json)

Fazit

Ich bin mir noch nicht ganz sicher was ich von den geplanten Änderungen halten soll… die Nutzung der neuen HTML5 Tags und die Vereinfachung und Vereinheitlichung der Formate finde ich gut und notwendig… Auch eine einheitliche Regel, wie Microformats in anderen Formaten abgebildet werden sollen (z.B. JSON) macht durchaus Sinn (warum das Sinn macht, hier)… aber den Pseudo-Namespaces kann ich bisher nichts abgewinnen! Der „Namespace“ sorgt zwar für mehr Qualität beim Parsen der Microformats, aber auf Kosten des semantischen HTMLs.

Microformats sollten weiterhin für schönes, semantisches HTML sorgen und mehr nicht. Geht es um maschinenlesbaren Code, sollte man mit der Zeit gehen und auf Microdata oder RDFa setzen. Ob man seinen Quelltext an Microformats v2 anpasst oder mit Schema.org auszeichnet sollte kaum mehr Aufwand sein.

…Übrigens: Wer noch mehr über die Vorteile von Microdata gegenüber Microformats lesen will, sollte sich die Ausgabe 10 des Webstandards-Magazin durchlesen oder die Reihe „Microdata – wie Microformats bloß besser…“ hier im Blog!

Ich habe mich letzte Woche ein wenig mit Carsten über das „scheitern“ des OpenWebs unterhalten… wen es interessiert und wer mit diskutieren will, sollte am besten bei Marcel vorbei schauen, der hat den Dialog schön zusammengefasst und um ein paar eigene Gedanken erweitert.

Marcels Fazit:

Neben dem Chaos, das das Einbinden offener Standards, oder Möchte-gern-Standards für Entwickler unattraktiv macht, gibt es noch ein weiteres Problem, dem sich das Open Web, das dezentrale Web, gegenüber sieht: Die Protagonisten, also die Fürsprecher und die, welche die Grundlagen entwerfen und weiter entwickeln, haben es bis dato versäumt, einen effektiven Hebel zu erschaffen, um Anreize für alle Seiten zu generieren, die dann zu den virtuosen selbstverstärkenden Effekten führen.

Die im Gespräch angemerkte Kurzlebigkeit der Standards ist das Gegenteil eines effektiven Hebels: Sie treibt die notwendige Entwicklerseite frustriert weg.

Ich bin im übrigen mittlerweile fast der Meinung, dass jede signifikante Weiterentwicklung von Webstandards von Unternehmen wie Google und Facebook kommen wird und muss. Denn in deren Produkten steckt der Hebel schon drin. Das bringt uns allerdings wieder zurück zu den Argumenten von Bradbury zur Abhängigkeit bei Web-APIs.

Obwohl ich das immer noch nicht so richtig wahr haben will hat Marcel mit seiner Aussage wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein aktuelles Beispiel: Schema.org! Ich beschäftige mich seit mehr als 5 Jahren mit Microformats und RDFa… für mich ist Schema.org einfach nur ignorant!
Für die meisten Webentwickler ist Schema.org aber der erste Berührungspunkt mit Websemantiken, wieso sich also weiter mit Altlasten herumplagen. Google, Microsoft und Yahoo! einigen sich auf Schema.org… ein simples Format und ein valider Usecase. Damit wird Schema.org zum neuen defacto Standard ohne je den Anspruch darauf erhoben zu haben:

schema.org is not a formal standards body. schema.org is simply a site where we document the schemas that three major search engines will support.

Der Punkt ist: Was bringens uns „Standards“ von W3C und IETF wenn sie niemand unterstützt. Wir brauchen Formate die ein Bedürfnis decken und von der breiten Masse akzeptiert werden… ob man sie jetzt „Standard“ nennt oder nicht!

(Um dieses Thema geht es übrigens auch in meiner Kolumne im nächsten Webstandards Magazin.)

Webstandards Magazin Nr. 11

Seit 16.09. ist das neue Webstandards-Magazin im Handel erhältlich und gerade jetzt vergess‘ ich darüber zu posten… immerhin enthält es Folge 10 von Pfefferles OpenWeb 🙂

…und zur Feier des Tages gibt es ein wenig Schema.org-Bashing:

Knapp 2 Milliarden Webseiten sind mit einer hCard ausgezeichnet und RDFa verzeichnete zwischenzeitlich ein Wachstum von 510% , trotzdem haben sich Google, Yahoo! und Microsoft dazu entschlossen ein neues Format zu entwickeln.

Viel Spaß beim lesen und ich freue mich wie immer über ein bisschen Feedback.

…und das Open Web kennt mindestens genau so viele Wörter für „Name“!

Ich hab mir letzte Woche mal den aktuellen Draft von OpenID Connect angeschaut und mich riesig gefreut, dass die OpenID-Community ihrer Linie treu bleibt und dem User-Schema wieder komplett neue Bezeichnungen gibt. Aber das scheint ein genereller Spaß in OpenWeb-Kreisen zu sein. Ich hab mir mal einen Spaß d’raus gemacht einzelne Bezeichnungen verschiedener „Standards“ die mit Profil/User-Infos zu tun haben, zu vergleichen.

Claims für den kompletten „Namen“ eines Users:

  • fn (vCard, hCard)
  • name (foaf, OpenID Connect, Facebook Connect, schema.org)
  • fullname (OpenID SREG)
  • namePerson (OpenID AX)
  • displayName (Portable Contacts, Open Social, Activity Streams)

Claims für den „Nachnamen“ eines Users:

  • given name (vCard)
  • given-name (hCard)
  • lastName (foaf)
  • family_name (OpenID Connect, Facebook Connect)
  • namePerson/last (OpenID AX)
  • givenName (Portable Contact, Open Social)

Gut dass wir das W3C, die WHATWG, die IETF und diverse ander Standard-Organisationen haben die in jahrelanger Arbeit, Standards wie RDF, XML, JSON, RDFa und Microdata spezifizieren und dann jeder, wie er gerade bock hat, ein Schema dafür baut 😀

Schema.org und das Open Graph Protocol sind perfekte Beispiele dafür, wie man gekonnt bestehene Schemas ignoriert und einfach macht, wie man denkt!

P.S. Ich weiß dass man die Bezeichnung „Eskimo“ eigentlich nicht mehr benutzt und wehe mir nimmt jemand den Mythos mit den 90 Wörtern für Schnee 😉